Produktion eines Songs & Musikvideos
Produktion eines Songs und eines Musikvideos
Nachdem bereits im Februar der Rapper, Schlagzeuger und Produzent Brice „Nubreeze“ Bartone unsere Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Saarbrücken-Ludwigspark im Rahmen eines Workshops beim Komponieren eines eigenen Songs unterstützte und dieser dann am dritten Tag erfolgreich der Schulgemeinschaft präsentiert wurde, war klar, dass wir diese großartige Leistung in irgendeiner Form dokumentieren müssen.
Am 10. Juni war es dann so weit. Brice kam zurück, um mit uns gemeinsam in zwei Tagen jenen Song professionell aufzunehmen und am dritten Tag ein dazugehörendes Musikvideo zu produzieren.
Am Montag trafen wir uns zu Beginn des Schultages mit allen Beteiligten und probten gemeinsam den Song, den wir in dieser Form vier Monate nicht mehr gespielt hatten. Schnell waren die Erinnerungen wieder zurück und wir begannen mit den ersten Aufnahmen. Dazu spielte zunächst Brice die Schlagzeug- und ich die Bassspuren ein. Es folgten die Klavierparts von Emely und Ben.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass Studio-Aufnahmen nie ganz ohne Nervosität und Stress ablaufen, da man sich schnell unter Druck setzt, wenn man die Kopfhörer aufsetzt und die Recording-Taste gedrückt wird. Ab dann gilt es möglichst Fehler zu vermeiden und so gut es geht zu performen. Allen Schülerinnen und Schülern hat man diesen Druck nicht angemerkt. Im Gegenteil…so haben sie immer wieder eigene Ideen eingebracht und ganz cool reagiert, wenn spontan Änderungen im Arrangement vorgenommen wurden und einzelne Parts neu gelernt werden mussten. Hut ab!!
Auch Ben und Emily äußerten spontan Ideen zu Änderungen der Klavier-Sounds. Anschließend spielten die beiden Gitarristen Max und Markus ihre Gitarren-Stimmen ein. Markus spielte gegen Ende des Songs auch noch ein fulminantes Rockgitarren-Solo. Nach fast neun Stunden Arbeit waren somit (fast) alle Instrumental-Passagen im Kasten und der 1. Tag zu Ende. Brice legte noch eine Nachschicht ein, da er alle Aufnahmen so zurechtschneiden und abmischen musste, dass am nächsten Tag die Gesangsparts daraufgesetzt werden können.
Am Dienstag legten wir mit den melodischen Gesangsstimmen los. Vasty bewies einmal wieder ihre einzigartigen Fähigkeiten aus dem Stand zweite und dritte Stimmen zu improvisieren. Dennis und Emily sangen anschließend einen der emotionalsten und bewegendsten Teil des gesamten Songs ein. Ihr werdet es sehen bzw. hören 😉
Danach waren die Rap-Parts an der Reihe. Mohamed legte los und war dank seines guten Timings und seiner mittlerweile schon enormen Erfahrung im Aufnehmen schnell fertig und konnte an Qais abgeben. Mohamed strotze vor Kreativität und schrieb in der Zeit mit Fynn noch eine weitere Strophe, welche den Song thematisch abrundet. Qais hat eine super Rap-Stimme – was Brice immer wieder betonte – und übernimmt einen längeren bedeutenden Part in der ersten Hälfte des Songs. Fynn und Mohamed steuerten schließlich noch ihre neuen Rap-Parts bei. Die Oberstufenschüler Richard und Dorian kamen schließlich gegen Mittag und spielten mit großer Souveränität ihre Parts ebenfalls schnell ein. Dorian, aus dessen Feder die melodische und harmonische Basis des Songs – der Beat - stammt, übernahm auch zusätzlich noch das Klavier-Intro. Wieder einmal arbeiteten wir ohne eine einzige Pause knapp 9 Stunden, als Mohamed nach Schulschluss noch weitere melodische Gesangsparts beisteuerte, bevor wir auf eher rustikale Art und Weise des Schulgebäudes verwiesen wurden.
Puhh…der Song war im Kasten und Nubreeze legte wieder einmal eine Nachtschicht ein, da der Song ja für den Musikvideo-Dreh am nächsten Tag grob stehen musste. Auch Emely arbeitete noch viele Stunden nach Feierabend weiter, weil sie wieder einmal im Alleingang einen Banner designte, welcher am nächsten Tag in dem Video Verwendung finden sollte.
An dieser Stelle auch nochmal Danke an unsere Schülervertretung dafür, dass wir euren Raum als Studio umfunktionieren durften.
Am Mittwoch empfingen wir früh Viktor Steinbach, welcher das Video mit uns produzieren sollte. Los ging es mit einer gemeinsamen Reflexion, was die Schülerinnen und Schüler sich vom Video vorstellen, welche Orte, Handlungen dort Gegenstand sei sollten. Dank des guten Wetters konnten wir alle Drehs im Freien durchführen und nutzten die Gegend im Umkreis unserer Schule. Die ersten Szenen drehten wir auf dem Spielplatz des Rodenhofs, umgeben von Hochhäusern. Hier kam u.a. auch Fynns Roller zum Einsatz. Mit einer Ausnahme waren die Anwohner sehr verständnisvoll für den Lärm und die längere Beschallung durch unseren Song. Als wir weitere Szenen in der Nähe des Hauptbahnhofs drehten, neigte sich der Schultag schon dem offiziellen Ende entgegen. Uns war klar, dass dies ein langer Tag wird und wir machten unermüdlich weiter. Der Berg, auf dem unsere Schule liegt, bietet mit seinem Panorama ebenfalls eine schöne Kulisse, weswegen wir hierhin weiterzogen.
Als hätten sie nie etwas anderes gemacht, hatten alle Schülerinnen und Schüler überhaupt keine Scheu vor der Kamera und performten alle sehr selbstbewusst.
Brice zeigte, dass er neben Songs auch eine Gabe für Videoproduktionen hat. Dank Viktors geduldiger Art konnten all seine kreativen Impulse erfolgreich umgesetzt werden
Nachdem wir uns mit einer Pizza gestärkt hatten, drehten wir noch einige Szenen auf unserem Schulhof, bevor gegen 19:30 Uhr (!!) die letzte Klappe fiel. Was für ein Tag!! Dank Marion Kaschek, die über den Generalschlüssel der Schule verfügt und sich bereit erklärte, ebenfalls (viel) länger in der Schule zu bleiben, hatten wir an diesem Tag zum Glück keinen Zeitdruck.
Wow, das war wieder einmal ein sehr inspirierendes Projekt und für alle Beteiligten eine unschätzbare Erfahrung.
Natürlich wird es noch etwas dauern, bis diese schiere Menge an Videomaterial zurechtgeschnitten und auf den Song abgestimmt wird. Wir freuen uns allerdings riesig und können das Endergebnis kaum erwarten.
Vielen Dank nochmal an Brice und Viktor für diese großartigen, unvergesslichen Tage!